Album: other songsBiographieMitte 2000 erscheint in England das Album "Programmed To Love" von Bent auf
dem kultigen Ministry of Sound-Label und die Popwelt zeigt sich, gelinde gesagt,
verzückt. Im Sauseschritt wird die Band als Best Newcomer bei den UK Muzik Awards
nominiert, verweist Fatboy Slim im NME Best Dance Poll 2000 auf die Plätze und wird
von Lady Madonna für deren US-Label Maverick umworben. Hääh? Bent?Ja genau. Simon
Mills und Nail Tolliday heißen die Überflieger, die von Nottingham aus die Welt
erobern wollen. So diese auf Bents freaky Ambient Dance Soundtracks gewartet hat.
Nun gibt es natürlich schon Air, die diesen Stil mit einer Mond Safari
perfektioniert haben, doch Bents Soundspektrum ist etwas vertrackter. In den
elektronischen Chillout-Grundflow brechen Samples der wirrsten Art ein, ziehen
Gitarrenspuren und Streicherpassagen vorüber, und auch GastsängerInnen sind immer
willkommen. Ein ziemlich verworrener, schwer zu kategorisierender Stilmix irgendwo
im loungigen Dance-Bereich also. Panflötengroove meets Breakbeat-Gehippel. Was sich
streckenweise anhört wie Bentley Rhythm Ace im Kid Loco-Remix kann man in
Deutschland erst ab Ende April 2001 genießen, wenn das Debutalbum hierzulande
erscheint. Der EMI-Konzern hat am schnellsten zugegriffen. Von diesem Großereignis
waren die Engländer 1997 noch weit entfernt. Nail produzierte House-Tracks für
diverse Labels und Simon bereiste die Welt, um seine Plattensammlung mit den
abstrusesten Schwarzrillen anzureichern, die er auftreiben konnte. Da musste es
schon dauern, bis Nails Freundin mal alleine in Urlaub ging und Simon die Ehre
zuteil wurde, ihre Schlafkoje in Nails Bude einzunehmen. Aus Schlafen wurde dann
aber nix, denn die beiden bastelten ganze Nächte durch, und ließen sich nur durch
Wodka-Konsum, Prozak-Inhalation und Tomb Raider-Zockmanie von der Arbeit abhalten.
So kam z.B. gar Nana Mouskouri per Vocal-Snippet auf einer Bent-Rille zum Einsatz,
die übrigens allesamt auf dem eigenen Label "Sport Recordings"
veröffentlicht wurden. Insgesamt fanden drei Scheiben in EP-Form den Weg in die
Plattenregale, bis man schließlich das Hitalbum zusammenfrickelte. Auf der neuesten
12"-Auskopplung, dem epischen "Swollen", übernimmt Zoe Johnston aus
dem Faithless-Umfeld den Gesangspart. 2001 Programmed To Love