Album: other songsBiographieAuf Flohmärkten fing alles an. Der ehemalige Straßenbauarbeiter Mike und
der Musiker Richard hatten sich gerade beim allabendlichen Abstürzen im Pub
kennengelernt, da entdecken sie schon die gemeinsame Liebe zu Vinyl-Schallplatten.
Und solche fand man eben, so die heutigen Hauptakteure hinter der Formation
"Bentley Rhythm Ace", in großer Stückzahl zu Niedrigstpreisen
auf den zahlreichen Märkten in ihrer Heimatstadt Birmingham.Die ergatterten
Langrillen stapeln sie in Richards Bude, wo sie diese, sobald das Pub die Pforten
schließt, bis in die Morgenstunden nach perfekten Grooves absuchen. Mit Hilfe
zweier Plattenspieler mixt man sich Tapes fürs Auto, die großen Anklang
bei Mitfahrern auslösen. Denen ist es schließlich zu verdanken, dass Mike
und Rich sich aufraffen, die Tapes auch an Plattenfirmen zu schicken.Das erste Album,
1997 auf Fatboy Slims Label Skint veröffentlicht, beleuchtet diese frühe
Experimentierphase, die sowohl Clubgänger als auch die englische Musikpresse
gleich vom "next big thing" sprechen liess. Zusammen mit den Chemical
Brothers und den Propellerheads können auch BRA mit ihren chaotischen
Sample-Orgien, abstrusen Sounds der raren Billigscheiben und computergesteuerten
Beats herrlich in die gerade geöffnete Big Beat-Schublade abgelegt werden. Der
rasch kreierte Stilbegriff "Carboot Techno Disco" (carboos =
Flohmärkte) betont zudem die Ursprünge des Dance-Duos.Auch der Bandname
kommt vom Flohmarkt. Irgendwann kaufen die beiden dort eine Rhythmusmaschine mit
diesem Namen und nachdem das Aufschrauben des dicken, alten 70er Jahre-Holzkastens
nicht die erwünschte Erleuchtung bringt, beschließen sie, wenigstens den
Namen zu klauen. Dass die Abkürzung BRA im englischen für
Büstenhalter steht, freut die beiden umso mehr.Der Rest ist schnell
erzählt: die Maxis "Bentley's Gonna Sort You Out" und "Late
Train To Bentley On C" rocken in ihrer Pogo-Manier sämtliche Floors der
Republik, losgetreten vom legendären "Heavenly Social"-Club in
London, der DJ-Residenz der Bentleys. 1998 wittert Parlophone den Erfolg und
vertreibt ihre Platten weltweit, was Absatzzahlen von allein 110.000 des Debuts in
England nach sich zieht. Dem Party-Ruf wird BRA auch live gerecht: Sie verkaufen
ihre Sperrmüll-Disko als grandiosen Live-Event, indem sie in Polizeiuniform,
Wikinger-Outfit oder als Shell-Arbeiter verkleidet die Bühne stürmen. 1999
sagen sie ihrem Fan Mike D. zu, dessen Band Beastie Boys in Europa zu supporten.Nach
längerer Auszeit kehren die Flohmarkt-Rocker 2000 mit dem zweiten Longplay
"For Your Ears Only" auf die Bildfläche zurück.2000 For
Your Ears Only1997 BRA