Album: Grosses KinoVon Disco Zu DiscoUnd als der Rest der Partyleute wie gebannt ins Strobo schaute,lag ich
draussen mit dem Rücken gemütlich auf ‘ner Motorhaube.Auf einmal
stand sie da, mit Puppis, groß wie ‘ne Nickelbrille und hauchte mit ins
Ohr:„Schluck nur diese bitt’re Pille, und ich versprech‘ Dir hoch und
heilig,Du wirst alles besser blicken, doch um Gottes Willen beeil‘
Dich,weil die Cops verdeckt ermitteln!"Mein kleines Schwesterherz war
ausnahmsweise nicht dabei,und es war ein Samstag, Alter, drum nahm
ich gleich drei.Eine Stunde später hatte ich meine letzte Mark
versoffenund mein Hirn war ‘ne Schüssel voll aufgeweichter
Haferflocken.Ich verließ den Laden, zog alleine durch die Stadt;das
„heut‘ scheiß‘ ich auf alles“ – Fieber hatte mich gepackt.Ich trug mein
neues Samstag Abend Ausgeh-Superheldendress,mit dem roten
Umhang, grünen Schuhen,dem gelben Cap und ‘nem grossen goldenen
D für Discoroller auf der Brust.Am Gürtel hing ‘ne Flasche Weißwein
mit Schraubverschluß.So ging ich in ‘ne Straße', aus der viele Leute
kamenund aus der Ferne sah ich unwahrscheinlich bunte
Leuchtreklamen.Ich ging näher ran, hörte coole Partymucke und ein
Mädchen,das so aussah wie ‘ne Barbiepuppe rief mir zu:„Hey, Du bist
cool, denn Deinen Umhang find ich witzig!“Da dachte ich bei mir: „Flo,
hier bist Du richtig!“
Chorus:
>Von Disco zu Disco,bis die Sonne aufgeht!<
Ich ging weiter, und langsam wurde ein kleiner Club erkennbar,davor
standen hunderte von Leuten am Geländer.Ich schubste sie beiseite mit
‘nem Lächeln,denn ein echter Partylöwe läßt sich niemals von ‘ner
Warteschlange fressen.Der Türsteher, der mich um ‘nen Kopf
überragte,versperrte mir den Weg, lachte laut und sagte:“Wenn Du die
Partycrew suchst, Junge hier ist ihr Hauptquartier.Doch heut‘ kommt da
kein anderer mehr rein, ausser Dir!Das wird der derbste Abend Deines
Lebens, Du hast das große Los gezogen!“Dann hat er mich vom Boden
hochgehoben und auf seinen Schultern in den Club getragen.Ich
verteilte meinen Weißwein und Taschentücher für die
Schnupfernasen.Alle lachten, und schrien, dass ich das super mach‘,und
dann trank einer nach dem anderen mit mir Bruderschaft.Wir stießen
an „Auf das wir heut ‘nen schönen Abend haben!“,
und drehten sich im Kreis als wir uns in den Armen lagen,Der DJ legte die
ganze Zeit nur Klassiker auf,die Tanzfläche war voll, ich passte fast
nicht mehr drauf.Und jetzt kommt das derbste Alter, auch wenn Du’s
nicht verstehen kannst,ich tantzte erst den Walzer und dann den
Regantanz.Die Pirouetten, die ich drehte, waren lupenreinund ich
begrüßte jedes neue Lied mit lauten Jubelschreien!Ich spürte, dass
diese Nacht was ganz besonderes war,um das zu feiern holte ich mir
erstmal ‘nen Drink von der Bar.Und als ich mich mit meinem Glas auf
einen Hocker setztesprach das kleine bunte Schirmchen, das in meinem
Cocktail steckte:„Sieh‘ da, ein neues Gesicht, Dich hab‘ ich hier noch
nie gesehen,und ich geb‘ Dir den guten Rat, Du solltest lieber gehen.Die
Stimmung ist zwar super und die Mädchen fast splitternackt,doch um
Himmels Willen verlasse diesen Club vor Mitternacht!“
Chorus
Ich ging erstmal aufs Klo, so wie immer einen kiffenund lud‘ meine Kumpels
ein, die vor Freude in ihre Trillerpfeifen Pfiffen.Ich rief nach der
Kellnerin, dass sie mir nochmal einschenkt,wer hört schon auf ‘nen
Knirps in so ‘nem albernen Hawaihemd?Vielleicht weißt Du ja nicht,
wovon die Rede ist,aber ich fühlte mich als ob mir ein Engel an die
Seele pisst.Ich drehte mich wie ein Kreisel um mich selbst,auf einmal
warf sich ein Mädchen vor mir auf den Rücken wie der Benz vorm Elch
und rief:„Es ist soweit, wir haben es gepackt altes Haus,ich sehe was,
was Du nicht siehst, und das haut Dir den Schalter raus!“Und dann gab
es ein Blitzlichtgewitter,das grelle Licht schmerzte in meinen Augen wie
tausend mickrige Splitter!Sie brüllte mir ins Ohr, „Endlich kann ich ich
selber sein!“und dann schossen aus ihrem Mund literweise gelber
Schleim.Ich sah ihr ins Gesicht und bekam 'nen üblen Schrecken,denn
es war übersäht mit vielen großen grünen Flecken!Ein Blick in ihre
leeren, toten Augen lähmte.Sie kam näher und zeigte mit die spitzen,
faulen Zähne.Und wahrscheinlich denkt ihr jetzt ich hab ‘nen heftigen
Schatten,doch ich schwör‘ ich war umkreist von diesen häßlichen
Fratzten!Es war ‘ne Monsterparty, ich das kleine Häppchen,mit
messerscharfen Krallen zerfetzten sie mein gelbes Käppchen!Sie
wollten mich, O.K. aber niemals ohne Kampf!Deshalb schlug ich wild um
mich und schrie dabei in Todesangst:
"Es ist aus, - KEIN ZUFALL – war meine letzte Platte!“Doch dann hörte ich
eine Stimme, die ich schon längst vergessen hatte:„Es ist doch immer das gleicht,
aber auf mich hört ja keiner,und jetzt steckste mächtig in der Scheiße, Kleiner,aber
halt Dich einfach an mir fest, denn ich regle das schon!„Und ich spannte das
Cocktailschirmchen auf und schwebte davon. Chorus