Album: other songsBiographieWenn man im hektisch pulsierenden Nachtleben der Großstadt nach dem
Daseinsgrund sucht, zusätzlich die eigene Kreativität zum Gelingen
später als Kunst-Events bezeichneter Abende ins Spiel bringt, wenn man sich
außerdem zum Musizieren entschließt und noch weiblichen Geschlechts ist,
gibt es nur einen treffenden Namen: Chicks On Speed.Kiki Moorse, Melissa Logan und
Alex Murray-Leslie sind ehemalige Münchener Kunststudentinnen, die sich 1994,
gelangweilt vom drögen Pinselalltag an der Akademie, nach neuen
Betätigungsfeldern umschauen. In der Seppi Bar organisieren sie
unregelmäßig Parties, bei denen sie den Laden mit eigenen Transparenten
oder sonstigem Schnickschnack schmücken und befreundete DJs für die
akustischen Rahmenbedingungen engagieren. Von da an ist der Schritt zu
Eigenkompositionen nur noch ein kleiner.In ihr Multimediaprojekt namens "The
Box Set" packen sie Shirt, Aufkleber, Poster und ein Tape mit der Songcollage
"I Wanna Be A DJ Baby", die in einer 3-Minuten-Live-Performance
aufgeführt wird. Um lustige 7"-Singles unters Partyvolk schmeißen zu
können, braucht man ein Label. Gesagt, getan: Anfang 1998 gründen die
"zugedröhnten Hühner" das Label Go Records. Die Chicks covern
mit dem befreundeten DJ Hell den The Normal-Klassiker "Warm Leatherette".
Die streng limitierte Single ist wie die ihr folgenden längst zum begehrten
Sammlerobjekt geworden.Musikalisch hält sich die Band an Minimal-Electro, der
sämtlichen Einflüssen fremder Genres inklusive Thrash Metal offen
gegenübersteht. Beeinflusst sieht man sich schließlich von so
unterschiedlichen Interpreten wie Pan Sonic, Madonna, Nick Cave, Human League, Boy
George, Sonic Youth oder Anthrax. Für die drei Mädels gehören
Plattenaufnahmen und Covergestaltung genauso zum Gesamtkonzept Kunst wie ihre
Ausstellungen. 1999 lässt man es sich, terminlich durch Auftrittsanfragen aus
New York, London und Sidney in leichter Bedrängnis, nicht nehmen, zu den
Weimarer Kulturhauptstadttagen mit dem Projekt "Chicks TV" beizutragen. Zu
sehen gibt es in Eigenregie gedrehte Filmchen, außerdem Ausschnitte von Gigs
und Parties.Nachdem sich ihr Ruf der exzessiv-kultigen Live-Performance seit
längerem verselbständigt hat, präsentiert man sich den zahlreichen
frisch Bekehrten gegenüber gnädig und veröffentlicht im Laufe des
Jahres 2000 vergriffene Singles und andere Obskuritäten auf Longplay. Ende
Oktober 2000 erscheint die Maxi "Chix 52", die außer dem bekannten
"Give Me Back My Man" noch zwei neue B-52's-Coverversionen und den Song
"The Chixmachine" enthält.2000 Chicks On Speed Will Save Us
All2000 The Unreleases