Album: Unbekannt
Santacher
Komm, Geliebte komm, wir ziehn nach Santacher,
komm, Geliebte, komm.
Wir nehmen unsre Träume mit
und bau'n uns eine Hütte aus Silbergras und Ried.
Ich fang uns Fische mit der Hand,
wir laufen nackt durch unser Land
und lieben uns im heißen Sand
und lachen uns um den Verstand
komm mit nach Santacher.
Nein, Geliebte nein, nicht im ersten Jahr,
nein, Geliebte, nein.
Im nächsten Jahr sind wir schon fett,
ertrinken stumm und traurig in unsrem Ehebett.
Und ich bestelle brav ein Feld,
wir schreiten Arm in Arm, gequält,
mit schmalen Lippen zähl'n wir Geld
und träumen von der großen Welt
und nicht von Santacher.
Ja, Geliebte, ja, ich bleibe hier bei Dir,
ja, Geliebte, ja.
Nimm diesen Ring und wein nicht mehr,
sieh diese grüne Perle, die ist aus Santacher.
Und bald hast Du ein schönes Kind.
Ich schließ das Fenster vor dem Wind,
bestell mein Feld und werde blind,
versuch zu träumen, dass wir sind
weit weg von Santacher.
Nein, Geliebte, nein, jetzt ist es schon zu spät,
nein, Geliebte, nein.
Wir fahr'n nicht mehr nach Santacher,
es zieh'n zu grüne Schleier nach dorthin übers Meer,
geplatze Fische faul'n im Sand,
vermint ist überall das Land,
wer nackt läuft, der ist bald verbrannt,
wer leben will, der braucht Verstand
heute in Santacher.
Komm, Geliebte komm, in unser Santacher,
komm, Geliebte, komm.
Ich schenk uns diesen Bungalow,
er ist gedeckt mit Ried und Silbergras und Stroh.
Vom Sessel aus siehst du die See,
auf jenen Bergen liegt stets Schnee,
und diese Ruhe stört man nie.
Wir sind so alt und brauchen sie
in unserm Santacher.