Album: Schlachtwerk (2005)Krankes Herz
Hellichter Tag, verbundene Augen
Erwarte ich der Herrin Strafe
Ich war gar ungezogen heute
Sodaß ich mich vor ihr verbeuge
Welch herrlich Fleisch, in Lack gegossen
War einzig mein an dunklen Tagen
Ihr strenger Blick beherrschte mich
Und ließ mich dumme Dinge sagen
Ich leckte ihr die Stiefel blank
Geschmack der Straße auf der Zunge
Der Geruch von schwarzem Leder
Stanzt Löcher tief in meine Lunge
Sie gab mir Peitschenhiebe satt
Bezahlte sie mit meinem Blut
Und zischend auf schweißnasser Haut
Verlöschte der Zigarre Glut
[Refr.:]
Ich schenke dir mein krankes Herz
Mach damit, was dir beliebt
Du gibst dem Schlag die Richtung an
Machst heiß mein Fleisch dir untertan
Ich schenke dir mein krankes Herz.
Dann kam die Zeit für Rollentausch
Der eigene Schmerz wird langsam öde
Heute wird sie mir zu Diensten sein
Heute wird sie vor Schmerzen schrein
Sie wurde Wachs in meinen Händen
Hab sie geformt, wie ich es mag
Ihr schönes Antlitz nachgeschnitten
Vom Leib ein störend Teil entfernt
Dann hab ich ihr den Kuß geschenkt
Zwischen die Schenkel, auf die Mitte
Dort, wo Blut sich reif nach draußen drängt
Wenn Zellstoff es nicht zärtlich fängt
Auf meine Art gab ich ihr Liebe
Sie hat es nur nicht überlebt
Denn stumpfe Klinge fraß sich Bahn
Hat ihr die Knochen aufgesägt
[Refr.:]
Ich reiß heraus dein krankes Herz
Und halt es zitternd in der Hand
Einst Herrin, nun mein Untertan
Hielt ich ein Leben sorgsam an
Ich riß heraus ein krankes Herz